Geburtsverlauf

Ab der 34. Woche kann das Köpfchen des Kindes mit Senkwehen tiefer ins Becken kommen, so dass der Kopf sich am Beckeneingang einstellt. Für den Fall, dass die Geburt mit einem Blasensprung beginnt, gibt es der Frau mehr Sicherheit die Position des kindlichen Kopfes zu kennen. Wenn „der Kopf im Becken“ ist, kann die Nabelschnur nicht „vorfallen“. Die Frau muss sich nicht sorgen, wenn der kindliche Kopf durch den Blasensprung tiefer ins weibliche Becken kommt.
Ab der 37. Schwangerschaftswoche beginnt die Geburtszeit, in der das Baby spontan zur Welt kommen kann. Es zählt dann nicht mehr als Frühgeburt.

Geburtsbeginn

Die Geburt beginnt normalerweise mit dem Lösen des Schleimpfropfes, der den Gebärmutterhals bis dahin verschlossen gehalten hat.
Nachdem der Schleimpfropf sich gelöst hat, kann es noch ein paar Tage dauern, bis sich regelmäßige Wehen einstellen.
Die Wehen, auch Kontraktionen genannt, beginnen den Muttermund zu öffnen, wenn sie regelmäßig alle 5 Minuten auftreten und eine Länge von einer Minute haben.
Die Wehe wird sehr unterschiedlich empfunden. Es kann ein Ziehen im unteren Rücken sein und/oder ein Ziehen in Richtung Schambein und Muttermund.
Dieses Ziehen oder auch Schmerz kann bis in die Oberschenkel gespürt werden. Bei manchen Frauen sind die Wehen begleitet von Koliken. So dass die Frau zunächst eine Darminfektion vermutet, da sie keinen Rhythmus erkennen kann.
Auch die Intensität der Kontraktionen ist individuell sehr verschieden. Es gibt Frauen, die die Wehen nicht spüren, bis hin zu Frauen, die sie von Anfang an als starke Schmerzen erleben.

Die vier Phasen der Geburt:

Die Eröffnungsphase: Diese Phase ist in der Regel die längste Phase der Geburt, sie bewirkt die Öffnung des Muttermundes. Der Muttermund vollzieht eine Öffnung von 10 cm Durchmesser. Gerade beim ersten Baby dauern die ersten fünf Zentimeter Eröffnung oft länger, als die restlichen 5 cm, da später der Druck des kindlichen Kopfes die Dehnung unterstützt. Für die Frau bedeutet es, sich in dieser Phase so gut wie möglich zu entspannen und körperlich und seelisch loszulassen, sich dem Prozess hinzugeben. Mutter und Kind arbeiten dabei zusammen. Je mehr die Frau in Kontakt mit ihrem Kind ist und es als gemeinsamen Prozess wahrnimmt, desto positiver erlebt sie die Geburt. Das Baby fühlt sich begleitet und unterstützt (siehe Atem).

Der Atem in dieser Phase ist geprägt von einem vertieften Ausatem, der das Öffnen des Muttermundes unterstützt. Die Lippen sind dabei weich und der Unterkiefer entspannt. Dies empfiehlt sich, da Mund und Muttermund physisch miteinander korrespondieren. Wenn es der Frau entspricht, kann sie beim Ausatmentönen (siehe Seite Atem-Töne).

Übergangsphase: Diese Phase ist im Vergleich zu den anderen relativ kurz und bedeutet den Übergang zwischen den regelmäßigen Eröffnungswehen zu den Kontraktionen während der Austreibungsphase. Sie ist gekennzeichnet von Unregelmäßigkeit, Verwirrung und schon leichtem Pressdrang. Es ist oft der Moment, indem die Frau „keine Lust“ oder ähnliches mehr hat. Diese Phase kann 20 Minuten und länger dauern. Um in diesen Momenten nicht schon zu pressen, kann die Atemtechnik des „Hechelns“ eingesetzt werden, um den Pressdrang zu überatmen (siehe Seite Atem).