Wochenbett

Gerne erzähle ich jungen Müttern von der alten nepalesischen Tradition:

„Nach der Geburt eines Kindes kehrte die Frau mit dem Baby zurück in ihre Herkunftsfamilie. Dort wurde für sie gekocht, sie und das Baby wurden täglich massiert und versorgt. In den ersten 3 Monaten brauchte sie sich um nichts zu kümmern, außer um sich und ihr Baby.
Nach 3 Monaten ging sie so gestärkt und genährt zu ihrem Mann und ihrer Familie zurück.“

Wenn Sie sich dies einen Moment lang vorstellen, bekommen Sie einen Eindruck, wie sich diese Frauen fühlten. Und dann vergleichen Sie dies mit uns westlichen Frauen und den dazu gehörigen Erwartungen und Ansprüchen, schnellst möglich wieder zu funktionieren und den Alltag zu bewältigen.
In diesem Sinne lade ich Sie ein, sich kreativ und phantasievoll Ihr Wochenbett zu gestalten.
In meinen Geburtsvorbereitungskursen führte ich den Vergleich mit einem Urlaub an.
Wie oft fahren wir in den Urlaub und planen diesen, wie er für uns am Schönsten und Erholsamsten sein kann? Und wie oft erleben wir heute in der Regel die Ankunft eines Kindes?
Diese Sichtweise geht weit über das häufig genannte Argument hinaus, das Wochenbett sei ja keine Krankheit.
Ich möchte für eine Haltung werben, gut für sich zu sorgen, damit Sie, der Vater und auch ältere Geschwister die Ankunft des Babys genießen können und genügend Zeit für die eigene Regeneration vorhanden ist. Es kommen keine langen Wochenenden mehr, an denen man ausschlafen kann, zumindest wird es eher die Ausnahme sein, so dass es sinnvoll ist, mit den eigenen Kräften gut zu haushalten.